kleinserien von kunststoffteilen - schnell, günstig und gut! kommt ihnen chinesisch vor? muss es nicht. jetzt nicht mehr

Europa - nach der Schockstarre erfindet sich ein Kontinent neu.
Die weltweite Corona-Krise hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass die Globalisierung der Wirtschaft nicht nur Vorteile hat. Auf der Suche nach dem "Gewinn im Einkauf" wurde oft übersehen, dass dieser Preisvorteil mit komplexen Lieferketten, unsicheren Qualitätszusagen und langen Lieferzeiten erkauft wurde. Vor allem dann, wenn das Feilschen um Konditionen bis nach Fernost führte. Bei Kleinserien von Kunststoff-Spritzgussteilen musste man bislang zwangsläufig auf Anbieter z.B. aus China ausweichen. Die niedrigen Herstellungskosten des Werkzeugs schlugen sich kaum auf den Preis der damit produzierten wenigen Teile nieder. Nur Großserien schienen in Europa dank hohem Automatisationsgrad profitabel produzierbar zu sein.

Doch gerade Kleinserien gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Immer kürzere Produktlebenszyklen (Smartphones werden bereits nach wenigen Monaten vom Nachfolgemodell abgelöst) sind nur mit schnellen, flexiblen und kostengünstigen Enwicklungsprozessen zu bewältigen. Steigender Wettbewerbsdruck durch einfachere Marktzugänge (virtuelle Fabriken, digitale Kommunikation, Outsourcing von Unternehmensaufgaben etc.), rasante technologische Entwicklungen und sich rasch wandelnde Ansprüche des Marktes (Mode, Zeitgeist, Ästhetik) brauchen rasante Reaktionszeiten in der Produktentwicklung. Doch nicht nur als Vor- bzw. Pilotserie einer geplanten Massenfertigung gewinnen kleine Stückzahlen an Bedeutung. Letztlich fordert auch der unumkehrbare Trend zu Individualisierung und Customizing heute von Herstellern, dass sie Produkte auch in kleinen Serien und in guter Qualität zu markttauglichen Preisen schnell anbieten können. Das ist mit der Komplexität einer globalen Beschaffung kaum mehr zu stemmen.

Think global. Act local.
Europa muss und wird sich wieder emanzipieren - politisch wie wirtschaftlich. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass wir wieder mehr "vor Ort" machen müssen, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Betriebswirtschafter und Controller müssen wieder mit einigen der wichtigsten Ressourcen, die wir hier in Europa besitzen, zusammenarbeiten: Ingenieurs-Know-How, Unternehmergeist, Innovationswille und der Bereitschaft "über den Tellerrand" zu schauen.

"from mass to less (and return?!)"
Protoserien - der "umgedrehte" Lösungsansatz von Lercher:

Der Begriff "Protoserien" verrät noch nicht viel - vor allem weil er sich genau aus jenen beiden Begriffen nährt, die bislang gegensätzlich und unvereinbar schienen:

Auf der einen Seite "Rapid Prototyping", das sich Technologien wie z.B. dem 3D-Druck bedient. Auf der anderen Seite die Serienfertigung auf massentauglichen Produktionsanlagen. Wie geht das zusammen?
Um die oben beschriebenen Aufgaben einer Kleinserienproduktion zu erfüllen, versuchen sich die meisten Anbieter mit einem Upgrade der Prototyping-Technologie. D.h. man denkt vom einzelnen Prototyp in Richtung Serie. Die bisherigen Erfolge sind eher bescheiden - vor allem auch deshalb, weil die angebotenen Technologien von ihren Erfindern niemals für Serien erdacht wurden sondern für die Erstellung einiger weniger - noch nicht serienreifer - Anschauungsobjekte. Und das zu sehr hohen Stückpreisen. Hat man "das Ding" dreidimensional in der Hand, ist der Weg oft noch weit zur Serienfertigung, weil Massenproduktionsstraßen völlig andere Anforderungen stellen. Prototyping-Techniker denken oft noch nicht in den Parametern einer Serienherstellung.

Weil wir alles unter einem Dache selbst machen, können wir den gesamten Prozess transparent "zerlegen" und dann "individualisieren".
Lercher dreht den Spieß komplett um und denkt den Prozess der Kleinserie nicht vom einzelnen Prototyp aufwärts sondern von der "virtuellen" Massenserie hinunter. D.h. - das gesamte Konzept der Protoserie ist vom Blickwinkel der Massenfertigung (und dem Wissen um die entsprechenden Produktionsmittel) geprägt. Jeder einzelne Produktionsschritt wird dabei dahingehend untersucht, wie er - für eine Kleinserie - schneller, effizienter, kostengünstiger und generell einfacher realisierbar wäre. Das umfasst die Materialauswahl für den zu erstellenden Formeinsatz (wann macht z.B. Aluminium Sinn, wann Stahl etc.), reicht über das maßgeschneiderte Konzept des Werkzeugs (z.B. Kaltkanal-Aufbau statt Heißkanal) bis hin zur Aufschlüsselung der Prozesskette in einzelne Tasks (was braucht es bei exakt diesem Teil an Schritten wirklich?) Sogar die Wahl der geeigneten Maschinen hat hier enorme Auswirkungen. Bei Lercher können wir aus einem sehr breiten Instrumentatium wählen: Ob 5-Achs-CNC-Fräscenter, modernste CNC Dreh-Fräs-Center, Schleifmaschinen für alle Anforderungen oder unserer Draht- und Senkerodierung mit eigener Elektrodenfertigung auf einer HSC-Anlage - wir haben die Wahl und müssen nichts außer Haus geben. Begleitet von einem durchgängig digitalen Workflow - basierend auf 3D-Daten - greifen die Arbeitsschritte nahtlos ineinander. Wir beherrschen "Rapid Tooling" und kombinieren es mit unserem Know-How in der Massenfertigung. Der Komfort des "aus dem Vollen schöpfen können" setzt sich auch in unserer Kunststoff-Spritzguss-Abteilung fort. Hier stehen mehr als 40 Automaten - viele davon mit Roboterhandling. Schließkräfte von 50 bis 500 Tonnen erlauben uns, genau jene Maschine zu wählen, die hinsichtlich Teilegeometrie, Teilegröße, Kosteneffizienz, Stückzahl, Kunststoffart, Oberflächenbeschaffenheit etc. am geeignetsten erscheint.

Vereinfachter Ablauf einer Protoserien-Fertigung anhand des Lercher-"L":

 Protoserien Ablauf

1.
Sie stellen uns die CAD-Daten ihres gewünschten Kunststoffteils zur Verfügung.

2.
Wir fertigen daraus einen Formeinsatz. Sie bezahlen lediglich diesen Einsatz, nicht aber das ganze Werkzeug.

3.
Ein Lercher-eigenes Werkzeug wird mit ihrem Formeinsatz bestückt.

4.
Mit dem Werkzeug wird in der am besten dafür geeigneten Kunststoffspritzgussmaschine ihre Teile gefertigt.

5.
Im Idealfall halten Sie nach nicht einmal 5 Wochen ab Auftragserteilung ihre fertigen Kunststoffteile in der Hand.

 

Das Kleinserien-Teil mit den Massenfertigungs-Genen.
Diese Philosophie des Herunterbrechens (aus der Massenfertigung) anstelle des Hochrechnens (vom Prototyping) generiert Kleinserienprodukte, die praktisch keine Prototypen sind sondern serien- und markttaugliche Produkte. Und diese können - bei Bedarf - sehr schnell auch als Großserie realisiert werden. Denn das Fertigungskonzept beruht ja bereits auf dem Background aus der Massenproduktion. Die Teile der Kleinserien werden auf den Massenfertigungsanlagen produziert und im Original-Kunststoff gespritzt.

Natürlich bieten wir auch "Prototyping" - aber eben dafür, wofür es erdacht wurde.
Als wichtiger Schritt zur Realisierung eines neuen Produkts ist die Erstellung eines Prototypen heute unumgänglich. Auch dies bieten wir unseren Kunden. Entsprechende 3D-Drucker mit unterschiedlichen Verfahren stehen zur Verfügung.

Was bislang undenkbar schien.
Kleinserien von Kunststoff-Spritzgussteilen bis 10.000 Stück waren in Europa bis dato nicht wirklich schnell, gut und preiswert zu beschaffen. Wir haben deshalb unseren kompletten Fertigungsprozess unter die Lupe genommen und - neben der Massenfertigung - ein Konzept entwickelt, um auch diesen wachsenden Bereich anzubieten:

- Kleinserien bis 10.000 Stück
- zu unschlagbaren Preisen
- Quality made in Austria
- innerhalb von 5 Wochen

Reden wir über konkrete Zahlen anhand unseres Musterteils - das Lercher-"L".

Es wird in Kleinserie hergestellt und wurde ursprünglich von unserem Nachwuchs als Lehrlingsstück konzipiert (Steck-Element für ein Mühle-Spiel).

 

 

 

 

 

 

Ihre Ansprechpartner bei uns:

Mag. Sandra Ender-Lercher
Ing. Dominik Lercher, B.SC
Mail: protoserien@lercher.at
Tel: +43 5523 62417